Rauchverbote fördern den Umsatz im Gaststättengewerbe |
Veröffentlicht von Ernst-Günther Krause | |
Samstag, 7. Juni 2008 | |
Statistisches Bundesamt lieferte nur die halbe Wahrheit Das Statistische Bundesamt verkündete in seiner Pressemitteilung Nr. 207 vom 6. Juni 2008 erhebliche Umsatzrückgänge des Gaststättengewerbes im dritten und vierten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dabei bedachte es jedoch nicht, dass das Jahr 2006 wegen der Fußballweltmeisterschaft das mit Abstand beste Umsatzjahr seit 2002 war und Vergleiche zwischen 2006 und 2007 deshalb ein falsches Bild ergeben. Hinzu kommt, dass die Umsätze in der getränkegeprägten Gastronomie, zu der u.a. Schankwirtschaften, Bars, Vergnügungslokale, Diskotheken und Tanzlokale gehören, schon seit Jahren stark rückläufig sind:
Alle Daten sind der Excel-Datei entnommen, die das Statistische Bundesamt unter https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022137 (Umsatz nominal und real im Gastgewerbe nach ausgewählten Wirtschaftszweigen, Lange Reihen - März 2008) kostenlos zur Verfügung stellt. Dass die Rauchverbote in Gaststätten den Umsatz in der getränkegeprägten Gastronomie erheblich beeinträchtigt haben sollen, widerlegt auch die Quartalsbetrachtung. Allenfalls sind marginale Umsatzauswirkungen von –1 Prozent festzustellen, wenn man den Umsatz 2007 mit dem Durchschnitt seit 2002 ohne das Ausnahmejahr 2006 vergleicht. "Angesichts der Irritationen, die das unabgestimmte Vorgehen der Bundesländer bei den bisherigen und potenziellen Gästen ausgelöst hat, fällt der Umsatzrückgang weitaus geringer aus als von den Hotel- und Gaststättenverbänden befürchtet und behauptet." Die Umsatzentwicklung in der getränkegeprägten Gastronomie war im ersten Quartal 2008 um 2,2 Prozent(punkte) besser als im selben Quartal 2007 und um 1,3 Prozent(punkte) besser als im Durchschnitt der letzten sieben Jahre. Und wäre der März 2008 statt kalt und nass so schön wie der Vorjahresmonat gewesen, hätte die Umsatzbesserung noch höher ausfallen können. In der speisegeprägten Gastronomie ist der positive Einfluss der Schutzgesetze auf die Umsatzentwicklung noch deutlicher zu spüren:
"Diese Umsatzdaten unterstreichen, dass die Gesetze zum Schutz vor dem Passivrauchen nicht nur die Gesundheit der Gäste und der Beschäftigten fördern, sondern auch den Umsatz der Gastwirte." |
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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 9. Juli 2008 ) |